Die Dummyarbeit hat ihren Ursprung im Jagdhundetraining mit Retrievern und entstand ursprünglich in England. Bei den Dummies (engl. = Attrappe) handelt es sich um gefüllte Leinensäckchen, die
als Ersatz für Wild fungieren. Somit können bspw. junge Hunde an das Apportieren (finden und zurückbringen von Beute) herangeführt werden oder auch außerhalb der Jagdsaison trainiert werden.

Die Dummyarbeit bietet aber auch eine tolle Möglichkeit zum Training mit nicht jagdlich geführten Hunden, bei dem die unterschiedlichsten Fähigkeiten (z.B. Markierfähigkeit, Geruchssinn, Impulskontrolle) zum Einsatz kommen. Trotz der natürlichen Veranlagung der Retriever, eignet sich diese Sportarbeit daher grundsätzlich für alle Hunde. Dabei kommt es auf enge Teamarbeit zwischen Mensch und Hund an, insbesondere beim Einweisen (s.u.) muss der Hund dem Hundeführer im wahrsten Sinne des Wortes „blind“ vertrauen. Der
Hund muss in weiten Teilen aber auch sehr selbstständig arbeiten,
weshalb ein gewisser Trieb und Lust des Hundes am Apportieren Voraussetzung für das Training sind.

In der Dummyarbeit wird zwischen den folgenden Disziplinen
unterschieden:

Markieren
Bei der Markierung ist die Flugbahn des Dummies für den Hund (zumindest teilweise) sichtbar. Die
Aufgabe besteht darin, sich die eine oder mehrere Fallstellen (Mehrfachmarkierungen) teils über einen langen Zeitraum (Memory Mark) zu merken. Hat ein Hund gut markiert, hat er sich sowohl die Distanz als auch den Winkel so gut gemerkt, dass er nach dem Schicken auf möglichst direktem Weg zum Dummy rennt oder nur in einem sehr kleinen Gebiet um das Dummy herum sucht, es aufnimmt und seinem Hundeführer zurückbringt.

Einweisen
Beim Einweisen ist die Position des Dummies unbekannt für den Hund, während sie für den Hundeführer bekannt ist. Der Hundeführer schickt mittels Sicht- und verbaler Signale den Hund möglichst präzise zum Dummy bzw. in ein enges Suchgebiet, wo der Hund das Dummy selbstständig aufnimmt und auf direktem Wege zum Hundeführer zurückbringt. Eine gute Lenkbarkeit auf Entfernung ist hier Schlüssel zum Erfolg.

Verlorensuche
Bei der Verlorensuche kennt der Hund nicht die Position des / der
Dummies und auch der Hundeführer kennt nur ein ungefähres Suchgebiet. Daher ist hier sehr hohe Selbstständigkeit, Nasenarbeit und ein ausgeprägter Arbeits-/Finderwillen des Hundes gefragt, wenn er vom Hundeführer in das Suchgebiet geschickt wird. Der Hund sollte dieses möglichst selbstständig und ohne Hilfen des Hundeführers absuchen.


Teilnahmevorraussetzungen
Willkommen in der Trainingsgruppe sind alle Mensch-Hunde-Teams, die

  • Freude an der Apportierarbeit und idealerweise Vorerfahrung in den o.g. Disziplinen haben
  • zu Hause fleißig üben
  • einen sehr gut funktionierender Rückruf können (auch unter starker Ablenkung durch andere Hunde
    und Dummies)
  • gute Fußarbeit können (auch unter starker Ablenkung durch andere Hunde und Dummies.

Vor dem Eintritt in die Gruppe wird es ein Sichtungstraining geben, indem entschieden wird, ob ihr in
die Gruppe passt.